Kulturwandel gestalten – Wie aus einem Kollegium ein Team wird

Ein Kollegium ist nicht automatisch ein Team. In dieser Unit erfährst du, wie du als Leitung oder Teammitglied aktiv zum Aufbau einer kooperativen, vertrauensvollen Teamkultur beiträgst. Mit Blick auf Strukturen, Werte, Kommunikation und Diversität entwickelst du Strategien zur Gestaltung eines konstruktiven Miteinanders – jenseits von Pflichtbesprechungen und Aufgabenverteilung.

Loslegen

Was unterscheidet ein Kollegium von einem echten Team?

  • Notiere 3 Eigenschaften eines funktionierenden Teams.

Fertig? Tausch dich mit deinem Buddy aus:

Wo bewegt sich euer Kollegium aktuell auf dieser Skala?

Neues entdecken

Teamkultur braucht Struktur – und Beziehung

Teamprozesse verlaufen nicht zufällig – sie sind entwickelbar.

 Grundlage ist das Modell der Teamentwicklungsphasen nach Bruce Tuckman:

  1. Forming: Orientierung, vorsichtiger Kontakt
  2. Storming: Auseinandersetzungen, Positionskämpfe
  3. Norming: gemeinsame Regeln, Rollen, Vertrauen
  4. Performing: produktives, selbstverantwortliches Arbeiten

Teamkultur entsteht, wenn folgende Faktoren zusammenspielen:

  • gemeinsame Ziele
  • regelmäßige Reflexion
  • klar definierte Rollen
  • offene Kommunikation
  • Raum für Emotionen & Vielfalt

 Lies hier: Teamkultur braucht Struktur – und Beziehung

 

Gemeinsam mit deinem Buddy:

Ordnet euer Kollegium im Tuckman-Modell ein:

  • Wo steht ihr?
  • Welche Impulse braucht ihr als Leitungsteam, um weiterzukommen?
  • Was kann jede:r Einzelne dazu beitragen?

 

 

Eintauchen 1

„Leitung heißt nicht: alles wissen. Sondern: Rahmen setzen, zuhören, fördern und Haltung zeigen.“

– IQSH

 

Gelingende Teamleitung erfordert bewusste Haltung und Handlungskompetenz:

  • Vorleben von Vertrauen, Dialogbereitschaft und Transparenz
  • Klarheit in Erwartungen, Strukturen und Prozessen
  • aktives Ansprechen von Konflikten
  • Beteiligung und Anerkennung aller Perspektiven

Lies hier: Leitung als Teamentwickler:in

 

Alleine oder zusammen mit deinem Buddy:

  1. Wähle ein reales Thema, an dem Teamprozesse stagnieren (z. B.  Kommunikationsstil, informelle Macht, Doppelbelastung).
  2. Analysiere, welche Führungsbotschaften du bewusst oder unbewusst aussendest.
  3. Entwickle eine Veränderungsidee:
    • Was möchtest du künftig anders kommunizieren oder strukturieren?

 

 

Ausprobieren 1

Leitbild-Check für Führung und Kollegium

  1. Druck dir das Leitbild deiner Einrichtung aus (falls vorhanden).
  2. Markiere: Wo sind konkrete Aussagen zur Teamarbeit enthalten?
  3. Vergleiche mit dem gelebten Alltag:
    • Stimmen Selbstbild und Realität überein?
    • Wo sind Widersprüche oder blinde Flecken?
  4. Formuliere 3 realistische Handlungsschritte zur Stärkung von Teamprozessen – aus deiner konkreten Rolle heraus.

Tauscht euch im Buddy-Team aus: Welche Ressourcen und welche Hindernisse gibt es?

 

Ausprobieren 2

Übung: Teambalance visualisieren und moderieren

  1. Zeichne ein Kreisdiagramm mit typischen Teamrollen (z. B. Ideengeber:in, Strukturbewahrer:in, Kritiker:in, Mutmacher:in, Umsetzer:in, Moderator:in).
  2. Trage ein, welche Rollen im Kollegium stark vertreten sind – und welche eher untergehen.
  3. Frage in der nächsten Teamsitzung anonym: Wer übernimmt welche Rolle? Wo fehlen Rollen?
  4. Nutze die Ergebnisse für eine moderierte Reflexion:
    • Welche Rollenverteilung tut uns gut?
    • Welche Positionen müssen gestärkt oder besser anerkannt werden?

Welche versteckten Konflikte spiegeln sich in Rollenmustern?

 

Abschließen

Abschließen
  • Was tue ich konkret, damit sich mein Kollegium als Team erlebt?
  • Welche Routinen oder Rituale fördern Kooperation – welche behindern sie?
  • Wie gehe ich mit Widerstand um – empathisch oder kontrollierend?