Führen mit Haltung – Leitung im Spannungsfeld von Menschlichkeit & Struktur

Leiten heißt mehr als organisieren: Es bedeutet, Verantwortung für Prozesse, Beziehungen und Kultur zu übernehmen. Diese Unit zeigt dir, wie du Führung als Haltung verstehst – zwischen Klarheit und Zugewandtheit, Struktur und Vertrauen. Mit Blick auf systemisches Denken, Konfliktfähigkeit und Rückmeldekultur entwickelst du Strategien, die deine Leitung präsenter, verbindlicher und menschlich wirksam machen.

Loslegen

Nimm ein paar Minuten Zeit und überlege...

  • Welche drei Werte bestimmen dein Leitungsverhalten?

  • In welchen typischen Alltagssituationen zeigen sich diese Werte konkret?

Fertig?

Tausche dich mit deinem Buddy aus und überlegt: Was hat Haltung mit Wirkung zu tun?

Neues entdecken

„Leitwölfe“ sind nicht autoritär, sondern präsent, klar und vertrauenswürdig.

Jesper Juul beschreibt Führung als authentisches, beziehungsorientiertes Handeln. Haltung zeigt sich in Sprache, Entscheidungen, Verhalten – und darin, wie du auf Fehler oder Kritik reagierst.

 

Merkmale haltungsbasierter Leitung:

  • Integrität und Klarheit statt Kontrolle

  • Beziehungspflege als Führungskompetenz

  • Verantwortung übernehmen – nicht verteilen

  • Rollenbewusstsein und Selbstreflexion

  • Offenheit für Rückmeldungen und Perspektivenwechsel

Die Führungskraft beeinflusst das System – wird aber auch selbst durch es geprägt.

 

Systemisches Leiten heißt:

  • Wechselwirkungen erkennen

  • Ressourcen statt Defizite sehen

  • Kontexte und Beziehungen mitdenken

Lies die Zusammenfassung von Jesper Juuls „Leitwölfe sein“.

HIER

Fertig?    Überleg gemeinsam mit deinem Buddy:

Welche Wirkung hat meine Haltung auf mein Team?

Eintauchen 1

Leitung bewegt sich immer im Spannungsfeld:

  • Beziehung vs. Ergebnisorientierung

  • Nähe vs. Distanz

  • Vertrauen vs. Kontrolle

  • Offenheit vs. Vorgaben

Diese Spannungen sind nicht lösbar – aber gestaltbar. Konflikte sind kein Störfall, sondern Wachstumschance.

 

Konfliktkompetente Leitung…

  • erkennt frühe Signale und benennt sie,

  • bleibt allparteilich und lösungsorientiert,

  • fördert Dialogräume (z. B. Teamsupervision, kollegiale Beratung),

  • reflektiert eigene Konfliktmuster und Körpersprache.

 

Rückmeldung als Führungsinstrument

  • Wer führt, braucht ehrliche Rückmeldung.

  • Rückmeldungen helfen, Wirkung zu verstehen – nicht nur Absicht.

  • Feedbackkultur ist Teil professioneller Entwicklung.

HOL DIR REGELMÄßIG FEEDBACK

 

Denke an einen realen Konflikt aus deinem Leitungshandeln.

  • Welche systemischen Dynamiken waren beteiligt?

  • Was hat zur Eskalation beigetragen – was zur Lösung?

  • Wie kannst du regelmäßig Rückmeldung vom Team einholen und nutzen?

Ausprobieren 1

Selbstreflexion und Feedbackintegration

  1. Führe eine Woche lang Haltungstagebuch (Was war herausfordernd? Wo warst du authentisch?).

  2. Hole gezielt anonymes Feedback ein (z. B. mit einem Rückmeldebogen).

  3. Wähle 2 Impulse und formuliere konkrete Veränderungsschritte.

Optional: Entwickle deine persönliche Haltungserklärung in 3 Sätzen („Ich führe, indem...“).

Ausprobieren 2

Konfliktgespräche systemisch vorbereiten und führen

  1. Wähle eine konfliktgeladene Situation.

  2. Bereite dich mit folgenden Fragen vor:

  3. Wer ist beteiligt?

  4. Was sind ihre Sichtweisen?

  5. Welche Muster erkenne ich?

  6. Welche blinden Flecken?

  7. Was ist mein Ziel?

  8. Welche Haltung will ich einnehmen?

  9. Führe das Gespräch im Rollenspiel mit Buddy – Feedback danach.

  10. Übertrage Erkenntnisse in deinen Alltag (z. B. Gesprächsleitfaden erstellen).

Abschließen

Abschließen
  • Was macht meine Haltung als Leitung aus – wann bleibt sie tragfähig?

  • Wie reagiere ich auf Kritik – innerlich und äußerlich?

  • Welche Konflikte habe ich gestaltet – nicht vermieden?